Konfuzius sagt: „Es kann nur dann ein Lächeln aus dem Spiegel schauen, wenn ein Lächelnder hinein sieht.“ Naja, ob ER es wirklich gesagt hat, weiß ich nicht. Ich finde den Spruch aber ganz nett und er soll das Motto meines neusten Projektes sein.
Meine bessere Hälfte wünscht sich einen Wandspiegel für unser neu renoviertes Schlafzimmer. Ich meine sie hätte die Augen etwas gerollt, als ich ihr gesagt habe, dass das eine gute Idee ist und ich da mal etwas bauen könnte. So sind sie halt, die Mädels.
[alert style=“yellow“]Bevor es richtig los geht, möchte ich nochmal auf den Sicherheitshinweis verlinken, denn wer hier etwas nachbaut, der macht das auf eigene Gefahr![/alert]
Den eigentlichen Spiegel zu bauen, macht wenig Sinn. Da muss ich nur nach einen günstigen Modell schauen, welches ich umbauen kann. Also muss ich mir eigentlich nur etwas nettes für den Rahmen einfallen lassen. Meine Frau wünscht sich nicht nur einen Wandspiegel für unser Schlafzimmer sondern auch ein paar hübsche Familienfotos.
Vielleicht kann man das ja irgendwie kombinieren. Ein Blick in die Suchmaschine sagte mir: „Da gibt es etwas“
Es nennt sich Foto Transfer Potch . Mit diesem Produkt kann ich Bilder aus einem Laserdrucker auf nahezu alle Untergründe transferieren. Genau das richtig für meine Zwecke. Youtube hat tausende Anleitung dazu und mit diesem Artikel hier gibt es jetzt noch eine mehr.
Den Ikea-Spiegel auseinanderbauen
Ich habe einen beim schwedischen Möbelladen einen Spiegel gekauft 70 x 160 für 50€. Keine Ahnung, ob es beim Glaser billiger geht, ich habe mich einfach dafür entschieden. Er hatte allerdings noch einen Rahmen auf Pressholz, der erst operativ entfernt werden musste. War etwas tricky, aber mit Ruhe und Sorgfalt, hat auch das funktioniert. Der „Holzrahmen“ war stellenweise mit einer Art Heißkleber am Spiegel befestigt. Mit einem scharfen Cuttermesser konnte man den Heißkleber einschneiden und entfernen.
Nachdem ein Großteil des Klebers entfernt war, habe ich mit meiner Säge den Rahmen eingeschnitten und mit sanfter Gewalt von dem Spiegel getrennt
Vorsicht, der Spiegel hat keine geschliffenen Kanten und kann deshalb teilweise scharf sein. Mit etwas Schleifpapier sollte man deshalb die Kanten entgraten, dass funktioniert ganz gut.
Mit der Oberfräse den Spiegel ausfräsen
Nachdem ich den Spiegel freigelegt hatte, konnte ich mich dann um die Holzplatte kümmern. Da unser Schlafzimmer zum Großteil in Buche eingerichtet ist, habe ich mich für eine Multiplexplatte in Buche entschieden.
Wer es nun einfach haben will, klebt den Spiegel mit Silikon auf die Platte und ist fertig damit. Ich habe mir aber überlegt, dass es doch etwas besser aussieht, wenn der Wandspiegel in die Bucheplatte eingelassen wird.
Also, Oberfräse raus und „lass kommen“. Im Nachhinein keine wirklich gute Idee, sieht zwar ganz gut aus, war aber so mega viel Arbeit, dass ich es nicht nochmal machen würde.
Ich musste eine Konstruktion aus Holz bauen, damit ich meine Oberfräse gleichmäßig über die Holzplatte führen konnte. So habe ich Zentimeter für Zentimeter abgefräst. Ich vermute mal, dass ich auch noch einen falschen Fräser hatte. Bis Dato hatte ich immer nur Fichte/Tanne gefräst, Buche ist da doch etwas härter.
Egal! Nachdem ich den Spiegel passend ausgefräst hatte, konnte ich ihn nun festkleben. Ich habe dafür einfaches Silikon benutzt. Hält bombenfest.
Fotos aus dem Laserdrucker auf den Wandspiegel übertragen
Jetzt konnte ich endlich die ausgewählten Fotos mit meinem Foto Transfer Potch auf den Holzrahmen transferieren.
Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen.
- Die Holzplatte von Staub und Schmutz befreien
- Das Foto mit dem Foto-Transfer-Mittel einpinseln, den Untergrund ebenfalls. Man muss mit dem Transfer-Mittel nicht sparen. Wichtig ist, dass man das Bild spiegelverkehrt ausdruckt, sonst ist das fertige Bild logischerweise spiegelverkehrt
- Das Bild auf die bepinselte Holzfläche kleben
- Mit einem Rackel, oder der Hand, das Bild andrücken und eventuelle Luftblasen zur Seite herausschieben
- Danach 24 Stunden trocknen lassen. Wer den Trocknungsvorgang beschleunigen will, kann auch einen Föhn zur Hilfe nehmen. Ich habe aber 24 Stunden gewartet
Nach 24 Stunden das Bild mit einem Küchenschwamm leicht befeuchten. Wenn man nun mit dem Finger über das Papier rubbelt, reibt man das weiße Papier vom Bild ab. Ich habe dafür ebenfalls den Küchenschwamm benutzt, es ist ratsam ein Testbild zu kleben, um auszuprobieren wie feste man rubbeln darf.
Folgendes sollte man noch beachten:
- Alle Bilder sind hinterher transparent, da das weiße Papier fehlt. Bilder „überdecken“ deshalb andere Bilder nicht.
Leider habe ich dies erst zu spät festgestellt. Darum: nur nebeneinander kleben - Leichte Macken und Klinken bleiben nicht aus. Ich konnte noch so sorgfältig arbeiten. Ein paar Fehlstellen hatte ich trotzdem
- Man kann auch Bilder auf den Spiegel transferieren. Ich wollte einige Bilder halb Spiegel, halb Holz machen. Da die Bilder aber transparent werden und somit der Hintergrund durchschimmert, war der Unterschied zwischen Spiegelfläche und Holz so groß, dass es meiner Meinung nach nicht mehr so gut aussah.
Anschließend habe ich die Bilder nochmal einen Tag trocknen lassen und dann mit einem Klarlack gestrichen. Fertig ist der Wandspiegel.