Ich war es wirklich Leid, immer nach meinen Werkzeugen und Materialien zu suchen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden meinen Werkraum aufzuräumen und als Erstes einen Endlosschrank zu bauen. Dieser Endlosschrank sollte Ordnung in das Chaos bringen. Ein Schrank in dem ein Fach für Maschinen, eins für Elektromaterial, Malerbedarf, Klempnermaterial usw ist.
Die Vorbereitung
Mein Werkraum war eher nach dem chaotischem System aufgebaut.
„Alles liegt dort, wo ich es nicht mehr finde“
Deshalb galt es, als Vorbereitung für den Endlosschrank, etwas Platz zu schaffen. Das OSB-Maschinen-Regal (links) habe ich wieder demontiert, die Maschinen sollten ja später in meinem neuen Schrank liegen.
Auch wenn später der Schrank vor der Wand steht, habe ich es mir nicht nehmen lassen, einen Tropfen Farbe auf der Wand zu verteilen. Ich hatte ein paar angefangene Farbeimer, die ich bei der Neugestaltung meines Werkraumes sehr gut verwenden konnte. Was weg ist, muss später nicht mehr eingelagert werden.
Die Konstruktion des Endlosschrank
Das Prinzip war mir bekannt, da ich schon zwei Schränke dieser Art für uns gebaut habe. Trotzdem habe ich mir eine Konstruktionszeichnung mit Google Sketchup konstruiert. Vielen Dank an Google, für diese kostenlose und sehr geile Programm.
Das Ergebnis meiner Überlegungen war, einen Schrank mit sechs Elementen zu bauen.
Links ein offener Bereich für meine Maschinen, dann vier Schrankelemente für Materialien, wie Elektro, Klempner, Maler, Nippes usw. Auf jeden Fall alles schöne einsortiert. Ganz rechts ein Element mit fünf Schubladen, für Schrauben, Dübel und Kleinmaterialien, sowie Kleinwerkzeuge, die ich nicht häufig benötige. Über den Schubladen ein Fach für meine Akkuschrauber mit Ladestation.
Die einzelnen Bauteile des Endlosschrankes
Als Holz habe ich Dekorspanplatte 19mm Weiß ausgesucht. Nichts gegen OSB, aber wenn mein gesamter Werkraum aus OSB Platten bestehen würde, könnte es sein, dass ich ihn nur noch im dunkeln betreten kann (ist meine persönlich Meinung 😉 )
Meine groben Berechnungen haben ergeben, dass ich ca 5 Platten 2600 x 2100 19mm und 2 Platten 2600 x 2100 8mm (Rückwand) benötige.
Der Holzdealer meines Vertrauens wollte 230€ dafür haben.
Die Platten habe ich auf meinem Sägetisch zurechtgeschnitten, wie ich den gebaut habe kannst du hier finden https://bau-was.de/saegetisch-zum-schneiden-grosser-holzplatten/
Im Folgenden zeige ich die einzelnen Bauteile mit Bemaßungen. Ich habe den Schrank natürlich individuell an meine Gegebenheiten angepasst. Zu der Decke habe ich absichtlich 10 cm Platz gelassen. Es gibt einfach immer etwas, was man auf einem Schrank legen muss 😉
Die Außenwände
Mit einem Nutfräser habe ich eine 10mm Nut in die Außenwände gefräst. Die Nut war 5mm tief, um die Rückwand später einzulassen. Alle Wände habe ich mit 32er Lochreihensystem versehen. Es lohnt sich eine Frässchablone dafür zu kaufen. Es sind doch einige Löcher, die gebohrt werden müssen.
Die Innenwände
Das Gleiche gilt für die Innenwände, nur dort habe ich die Nuten beidseitig gefräst. ACHTUNG, die Innenwände sind 60mm kürzer, weil sie hinterher auf einem Podest stehen. Dazu später mehr.
Decke und Boden
Die Decken und Bodenplatten wurden ebenfalls mit einer Nut versehen. Die Maße für die beiden Platten liegen bei 510mm x 460mm.
Die Mittelplatten
Die Platten in der Schrankmitte müssen 2cm kürzer sein, als Boden und Decke, da die Rückwandnut fehlt. Mittelplatten, Boden und Decke wurden mit Exenterverbinder von Hettich und Hettich Einschraubdübel 5mm mit den Wänden verbunden.
Die Rückwand
Sie besteht aus 8mm Dekorspanplatte. Ich weiß nicht, ob das zu dick ist. Sie ließ sich auf jeden Fall gut verarbeiten und war beim Einsetzen nicht zu wabbelig.
Die Unterkonstruktion
Sie habe ich aus 60×40 Rahmenhölzern gebaut. Die Außenwände stehen direkt auf dem Boden, die Innenwände liegen auf den Rahmenhölzern.
Die Einlegeböden
Alle Einlegeböden habe ich aus optischen Gründen noch einen cm kürzer gemacht, als die Mittelböden. Sie wurden auf einfache Bodenträger gelegt.
Das ist das schöne an Lochreihen, dadurch kann jeder Boden individuell angepasst werden.
Die Türen
Vier Stück an der Zahl. Pro Tür habe ich 5 Topfbänder verwendet. Zum Bohren der Topfbänder habe ich mir eine Topfbandbohrschablone zugelegt. Aus meiner Sicht lohnt sich das Teil sehr.
Als Topfbänder für die Türen, habe ich Modelle von SO-TECH mit Dämpfer verwendet. Sie sind günstig und erfüllen ihre Funktion sehr gut.
Vorsicht, bei Außenwänden sollte man Topfbänder mit Eckanschlag verwenden, bei Innenwänden Topfbänder mit Mittelanschlag.
Die Schubladen
Die fünf Schubladen an meinem Endlosschrank habe ich wirklich so einfach wie möglich gelassen. 4 Seiten, ein Boden, einfach zusammengeschraubt, vorne eine Deckplatte montiert, anschließend
zwei Schubladenvollauszüge platziert und schon waren die Schubladen fertig. Ich habe preiswerte Vollauszüge genommen, für mich war die Funktion ausreichend.
Was gibt es noch zu beachten?
Alle sichtbaren Kanten habe ich mit weißem Kantenumleimer versehen. Ganz oldschool, mit Bügeleisen aufgebügelt und Stecheisen auf Maß gebracht.
Die Hettich Exenterverbinder sind manchmal etwas schwierig mit den Einschraubdübeln zu montieren, besonders wenn diese etwas neben dem Maß gebohrt wurden. Genaues arbeiten ist da schon sinnvoll ( oder ich mache etwas falsch ).
Welche Werkzeuge habe ich für den Bau des Endlosschrankes benutzt?
Festool TS 55 mit zusätzlicher Schiene für lange Schnitte
Festool Schraubzwingen
Perles Oberfräse mit 10mm Nutfräse
Makita Akkuschrauber
ImatiX Lochreihenfrässchablone MFS3202m – Multiplex
Kleinwerkzeug: Stecheisen, Bügeleisen,
Was hat mich der Endlosschrank gekostet?
Holz | 230€ |
72 Exenterverbinder + Dübel | 50€ |
20 Topfbänder | 32€ |
50m Kantenumleimer | 20€ |
80 Bodenträger | 12€ |
5 Schubladenvollauszüge | 80€ |
9 Möbelknöpfe | 20€ |
Schrauben und Kleinmaterial | 10€ |
Gesamtpreis | 454€ |
Der liebe Lars von #NobelHobelworks hat es vorgemacht, allerdings ist das ein absoluter Profi mit dementsprechenden Werkzeugen. Ich für meine Teil habe eher die Heimwerker Werkzeuge benutzt.
Wenn du den Bau meines Endlosschrankes sehen möchtest, findest du ihn hier auf meinem Kanal: