Ich baue uns ein Bett !!!
Jahrelang hatten wir ein Wasserbett. Bis wir dann doch wieder zu einen konventionellen Bett, Schaumstoffmatratze und Lattenrost umgestiegen sind. Die Matratzen habe ich neu gekauft, die Lattenroste hatten wir noch und das eigentliche Bettgestell, habe ich aus dem alten Wasserbett „gezimmert“. Naja, irgendwie nur eine Notlösung. Jetzt stand aber auch ein Farbwechsel in unserem Schlafzimmer an und aus diesem Grund habe ich mir Gedanken um ein neues Bettchen gemacht.
Liebe Handwerker-Freunde, solltet ihr auch mit dem Gedanken spielen euch ein neues Bett zu bauen, gebe ich euch folgenden Tipp:
Baut erst das alte Bett ab, wenn das Neue fertig ist. Sollte es nämlich zu Verzögerungen in der Bauphase kommen und ihr tagelang, auf einer Matratze, auf dem Boden schlafen müsst, könnte es Theater von der Bettnachbarin geben. Sorry Schatz 😉
[alert style=“yellow“]Wer der Meinung ist, dass er mein Bett nachbauen möchte, dem kann ich meine Sicherheitshinweise ans Herz legen, denn alles was du machst, geschieht auf eigene Gefahr.[/alert]
Das Bett besteht aus 3 Bauphasen
- Das Bettgestell (der Rahmen)
- Der Lattenrost
- Die Betonfüße
Das Bettgestell – die Detailzeichnung mit Bemaßung
Das eigentliche Bettgestell sollte sehr einfach aufgebaut sein, aber sehr massiv. Nicht weil wir so dick sind, sondern weil ich es mag, wenn Möbel nicht so sprickelig aussehen. Meine Wahl fiel deshalb auf 14 x 14 cm Brettschichtholz. Als ich im ersten Moment vor den Balken stand, habe ich dann doch gedacht, dass es 12er Balken auch getan hätten. Aber egal, bestellt war bestellt.
Da ich 2 Meter groß bin und wir 2,20 Meter große Matratzen schon besaßen, war das die einzige Vorgabe an der ich mich orientieren musste.
Mit Google Sketchup habe ich dann das einfache Bettgestell entworfen.
Ausschneiden der Ecken mit meiner Handkreissäge
Für den besseren Halt, habe ich die Ecken ausgesägt und miteinander verschraubt.
Das Innenmaß unseres Bettes beträgt 220cm x 200cm. Die Außenmaße liegen bei 254cm x 234cm. Wenn ihr das Bett nachbauen wollt und kleinere Matratzen habt, muss das Maß natürlich angepasst werden.
Die Querstreben sind 100cm lang und haben jeweils einen 45 Grad Winkel.
Als erstes habe ich bei den Balken die Aussparungen gesägt. Hier im Bild seht ihr nur 3 Balken, weil einen einzeln gesägt habe. 6 cm bleiben an der Ecke stehen, 14cm müssen ausgeschnitten werden. Die Schnitttiefe beträgt die Hälfte des Balken, in meinem Fall 7cm.
So sieht die Aussparung dann gesägt und grob geschliffen aus. Da die Aussparung ja durch den anderen Balken verdeckt wird, habe ich nicht ganz so 100% geschliffen. Man sieht es ja hinterher nicht 😉
Der grobe Aufbau und die diagonalen Streben
Als nächstes habe ich die Diagonalen angefertigt. Sie sind 100cm lang und haben einen Winkel von 45Grad.
Um den Winkel zu schneiden habe ich den Balken, mit meiner Handkreissäge, von oben und unten angesägt und den Rest mit der Japansäge abgeschnitten. Anschließend mit dem Bandschleifer und Schmirgelpapier schön nachgearbeitet.
Alle Balken hatten schon eine Fase. Diese war allerdings nicht rund. Da ich aber eine runde Kante haben wollte, habe ich mit der Oberfräse und Schmirgelpapier alle Kanten nachgefräst.
Das Verschrauben der Diagonalen und der Eckverbindungen
Als nächstes galt es die Querstrebe auf meinen Balken zu befestigen. Dies habe ich mit Sechskant Holzschrauben 8 x 120mm gemacht. Dafür musste ich die Strebe als erstes in die gewünschte Position legen. Dann mit einem Stift die vom äußeren Punkt, bis zum inneren Schnittpunkt eine Linie ziehen und diese Linie dritteln.
Nun mit einem 25mm Forstnerbohrer ein paar cm in die Querstrebe bohren und anschließend mit einem 8er Holzbohrer bis in die Holzbalken weiterbohren. Danach mit Sechskant Holzschrauben 8 x 120mm und einer Unterlegscheibe befestigen.
Die Eckverbindungen habe ich ebenfalls mit einem 25mm Forstnerbohrer 3cm vorgebohrt, mit einem 8er Holzbohrer nachgebohrt und anschließend mit Sechskant Holzschrauben 8 x 80mm verschraubt.
So, das Gerüst ist soweit fertig. Um es besser montieren zu können, habe ich die Balken praktisch umgekehrt auf Pappkartons gelegt. Als nächstes sollte man alle Teile sorgfältig beschriften und zwar so, dass man nach einem eventuellen Anstrich immer noch erkennt 😉
Nachdem ich es dann einmal „richtig herum“ aufgebaut habe, habe ich wieder demontiert und angestrichen. Vorsichtig!!! Ich Depp habe eine Farbe genommen, die man sehr lange gerochen hat. Da macht das Schlafen Spaß.
So, Teil 1 ist fertig, weiter geht es mit dem Lattenrost (Anleitung folgt) und den Betonfüßen (Anleitung folgt auch noch)
Gute Nacht